Biografisches

Ernst Welker (1784/88–1857) war Lützowscher Jäger und Maler. Welker erhielt seine Ausbildung in Weimar und Wien und wurde vor allem durch seine Landschafts- und Architekturmalerei mit Motiven aus der Umgebung Wiens, aus Oberösterreich, Salzburg, der Steiermark und Kärnten sowie aus der Schweiz und Italien bekannt. In den Befreiungskriegen gegen Napoleon kämpfte er im Lützowschen Freikorps und wurde dabei Zeuge des Todes Theodor Körners (1791–1813). Nach dem Ende der Kriege widmete sich Welker wieder seinen Kunststudien in Wien. 1818 unternahm er gemeinsam mit anderen Malerkollegen 1 Studienreisen. In Italien widmete sich Welker architektonischen Themen und Landschaften. Wilhelmine von Sagan verpflichtete Ernst Welker 1816 (2) in Wien als Erzieher und Zeichenlehrer für ihre Pflegetochter Emilie von Gerschau (später: Binzer). In dieser Eigenschaft war er 1819 und 1820 Gast am Löbichauer Musenhof. Von 1821 bis 1828 weilte Welker in Rom und kehrte dann nach Wien zurück. Seine Arbeiten wurden dort bis 1850 ausgestellt. 1857 starb er in Wien.

„Dieser Mann [Welker] war unter den Lützowern, ist sehr klein, trägt aber einen gewaltigen Stutzbart, der wie eine Art von Äquator sich von einem Ohre zum anderen zieht.“ (Lili Parthey, Tagebücher, S. 114.) 3

1 Friedrich Philipp Reinhold (1779–1840), Historien- und Landschaftsmaler, u.a. auch Porträtist in Gera und Leipzig. Johann Heinrich Carl Reinhold (1788–1825), Maler und Kupferstecher. Johann Adam Klein (1792–1875), Maler und Kupferstecher. Johann Christoph Erhard (1795–1822), Maler und Radierer. 2 Zacharasiewicz, Traute: Nachsommer des Biedermeier. Emilie von Binzer. Eine Freundin Adalbert Stifters, Linz 1983, S. 17. 3 Lepsius, Bernhard (Hrsg.): Lili Parthey. Tagebücher aus der Berliner Biedermeierzeit,